Tierhaarallergie – Ursachen, Behandlungen und für dich geeignete Tiere
Was ist eine Tierhaarallergie?
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem des Körpers mit einer Abwehrreaktion auf körperfremde und eigentlich ungefährliche Stoffe, als wären sie Krankheitserreger. Eine allergische Reaktion durch Tiere wird ausgelöst von eiweißhaltigen Bestandteilen in Speichel, Schweiß, Talg oder Urin. Diese Bestandteile haften wiederum am Fell oder an den Federn des Tieres und können sich dadurch verbreiten.
Typische Symptome einer allergischen Reaktion sind gerötete Augen, das Kribbeln und Jucken von Augen sowie Nase sowie Fließschnupfen. Aus diesem allergischen Schnupfen kann sich nach einiger Zeit auch Asthma entwickeln.
Besonders verbreitet ist die Katzenhaarallergie aufgrund der guten Schwebeeigenschaft der Allergene im Fell. Allergien beim Kontakt zu Hunden sind ebenfalls weit verbreitet, jedoch sind die Symptome meist weniger stark ausgeprägt. Bei Meerschweinchen können Menschen allergisch auf Bestandteile im Urin reagieren. Seltener treten beim Kontakt zu Pferden und Kaninchen allergische Reaktionen auf. Bei Vögeln gelten zusätzlich Vogelmilben als Allergenquellen.
Was kannst du gegen eine Tierhaarallergie tun?
Die Vermeidung von Tieren, auf die du allergisch reagierst, ist ein sehr effektives Mittel, um nicht unter den Symptomen der allergischen Reaktion zu leiden. Doch in manchen Situationen des täglichen Lebens ist dies nicht möglich, oder du möchtest auch nicht vollständig auf den Kontakt zu Tieren verzichten.
Treten die Symptome akut auf, helfen Nasentropfen und Tabletten (Antihistaminika). Langfristig ist eine Allergie-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, bei Katzenhaarallergien möglich. Über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren werden dir die Allergene nach und nach in kontrollierten Dosen verabreicht, damit die Abwehrzellen deines Immunsystems im Laufe der Zeit weniger oder gar nicht mehr auf diese Stoffe reagieren.
Bei Katzen reagieren die meisten Menschen auf das Allergen FEL D 1. Spezielles Futter kann dabei helfen, die Allergenität dieses Proteins zu reduzieren. Hühner produzieren das Immunglobulin Y (IgY), welches sich in ihren Eiern befindet, um deren Küken zu schützen. Aus diesen Eiern kann spezielles Katzenfutter hergestellt werden, wodurch IgY in den Speichel der Katzen gelangt und dort die Allergenität des FEL D 1-Allergens neutralisiert. Wie effektiv der Stoff neutralisiert wird, hängt vom Geschlecht und der Rasse der Katze ab. Eine Studie der Washington University in St. Louis bestätigt die Wirksamkeit des Futters bei einer Mehrzahl an Katzen.
Welche Tiere sind für Allergiker*innen geeignet?
Generell gilt, dass keine allergischen Reaktionen bei Kontakt mit Fischen oder Reptilien auftreten. Wer jedoch nicht auf das Kuscheln mit flauschigen Vierbeinern verzichten möchte, könnte bei hypoallergenen Tierrassen eine Chance haben. „Hypoallergen“ bedeutet jedoch allergenarm und nicht allergenfrei. Diese Tiere besitzen entweder kaum bis gar kein Fell oder produzieren weniger des Allergens. Dennoch gilt auch hier Vorsicht: Es hängt stark davon ab, wie empfindlich du auf das Allergen reagierst. Wer zu einer stärkeren Reaktion neigt, könnte auch bei diesen Rassen Symptome zeigen. Du solltest zunächst in einer Arztpraxis abklären, wie stark deine Allergie ist. Außerdem ist es ratsam, vor der Adoption eines Tieres zunächst eine Zeit mit diesem zu verbringen oder sich Fell geben zu lassen, um zu testen, ob und wie stark du reagierst.
Hypoallergene Katzenrassen
Zu hypoallergenen Katzenrassen zählen zum Beispiel haarlose Sphinx, Devon Rex und Cornish Rex. Diese Rassen besitzen kaum oder gar kein Fell. Durch fehlende Schnurrhaare verletzen sie sich jedoch häufiger und brauchen mehr Wärme, da sie kein Fell haben. Es handelt sich bei diesen Rassen um Qualzuchten, welche aus Tierschutzsicht nicht unterstützt werden sollten.
Zu den kurzhaarigen hypoallergenen Katzenrassen zählen beispielsweise die Bengalkatze, Burma-Katze, Russisch Blau, Siamkatze und die Orientalische Kurzhaar. Da Bengalkatzen aus einer Kreuzung mit einer Wildkatze entstanden sind, sind sie einerseits sehr teuer, andererseits brauchen sie besonders viel Aufmerksamkeit, weshalb du für eine artgerechte Haltung fortgeschrittene Kenntnisse haben solltest.
Langhaarige hypoallergene Katzenrassen sind zum Beispiel die norwegische Waldkatze, die Javanese, die sibirische Langhaarkatze und die Balinesen.
Hypoallergene Hunderassen
Der Pudel ist die bekannteste hypoallergene Hunderasse. Dadurch, dass er kaum Fell verliert und nicht vom Fellwechsel betroffen ist, eignet er sich gut für Allergiker. Sein Fell benötigt jedoch konstante Pflege. Das gleiche gilt auch für viele Hybridhunderassen. Dazu zählen beispielsweise der Labradoodle, Goldendoodle, Maltipoo oder Cockapoo.
Ebenfalls zählen die Bichons zu den hypoallergenen Hunderassen. Dazu gehören zum Beispiel der Bichon Frisé, der Bologneser, Havaneser oder Malteser. Sie haaren kaum, benötigen jedoch auch regelmäßige Fellpflege.
Wasserhunde haaren ebenso nicht und durchlaufen keinen Fellwechsel, weshalb sie sich als Haustier für Allergiker*innen eignen. Zu diesen wasserliebenden Tieren gehören beispielsweise der portugiesische Wasserhund, der spanische Wasserhund, der Lagotto Romagnolo oder der Irish Water Spaniel.
Weitere Hunderassen, die ebenfalls kaum Fell verlieren und somit zu den hypoallergenen Hunderassen zählen, sind der Schnauzer, Shih Tzu, Yorkshire Terrier, Basenji und der Afghanische Windhund.
Achte unbedingt darauf, woher du dein Rasse-Tier adoptierst, um Qualzucht und unseriösen Tierhandel zu vermeiden. Weitere Informationen unter https://tierschutzdresden.de/adoption-tierhandel
Quellen:
- https://allergiecheck.de/pages/tierhaarallergie
- https://www.gesundheitsinformation.de/tierallergie.html
- https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/Tierallergie.html
- https://www.gesundheitsinformation.de/allergien.html
- https://allergia.at/de/allergien/tierallergie/10-katzenrassen-allergiker-eignen
- https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/katzen/katzenrassen/katzen-fuer-allergiker
- https://www.fressnapf.de/magazin/katze/gesundheit/katzen-fuer-allergiker
- https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundehaltung/hunde-fuer-allergiker
- https://www.edogs.de/magazin/hunde-fuer-allergiker
- https://www.fressnapf.de/magazin/hund/gesundheit/hunde-fuer-allergiker