Igel gehören nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) zu den besonders geschützten Tieren. Sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Gesunde Igel finden sich in der Natur bestens zurecht, auch im Winter. Hilflose, verletzte oder kranke Tiere dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen und gesund gepflegt werden.

Welche Igel brauchen Hilfe?

  • Verwaiste Igelsäuglinge (geschlossene Augen und Ohren, tagsüber außerhalb des Nestes)
  • Verletzte Igel
  • Unterernährte Igel (wurstförmig, eingefallene Flanken und eine deutliche Einbuchtung hinter dem Kopf)
  • Kranke Igel (laufen oder liegen meist tagsüber herum, sind apathisch, mager und haben eingefallene Augen)
  • Jungigel (wiegen Anfang November weniger als 500 Gramm)
  • Igel, die nach Wintereinbruch noch aktiv sind (bei Dauerfrost und/oder Schnee, ebenfalls meist tagsüber unterwegs)

Das ideale Igel-Winterquartier

  • Garten naturnah gestalten mit einheimische Pflanzen, Unterschlupfmöglichkeiten schaffen (z.B. durch Hohlräume in Holzstößen oder unter Gartenhäuschen)
  • Einen Haufen trockenes Laub mit Ästen und einer Plastikplane abdecken, die Ecken mit Steinen beschweren. Je größer der Laubhaufen, desto besser die Wärmedämmung.
  • Schutz gegen Kälte finden Igel in Erdmulden, diese sollten am besten mit etwas Moos und Laub ausgepolstert und mit Reisig überdeckt werden.
  • Neben natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten kann man zusätzlich ein Igelhäuschen aufstellen.
  • Igel unterbrechen ihren Winterschlaf mehrmals, um Nahrung aufzunehmen. Deshalb sollten Sie immer ein wenig Trockenfutter in die Nähe des Winterquartiers aufstellen.

Ganzjährige Schutzmaßnahmen

  • Baugruben, Kellerschächte und Schwimmbecken abdecken oder ein Brett als Ausstiegsrampe anbringen.
  • Komposthaufen nur vorsichtig und nicht zwischen November und März umsetzen.
  • Auf den Einsatz von Laubsaugern verzichten.
  • Hohes Gras vor dem Mähen nach Igeln absuchen. Mähroboter gar nicht oder nur tagsüber einsetzen.
  • Hungrige Igel wühlen gerne in Gelben Säcken und verfangen sich darin. Mülltüten deshalb erst am Morgen auf die Straße stellen oder nachts erhöht stellen.
  • Mäuse- und Rattenfallen mindestens 50 cm hoch aufstellen.
  • Für durchlässige Gartenzäune sorgen (Abstand zum Boden zehn Zentimeter oder kleines Loch im Zaun).
  • Igel niemals mit Milch versorgen, davon bekommen sie Durchfall. Lieber Wasser und ein wenig reifes Obst hinstellen.

Hole dir unbedingt Rat bei Experten, wenn du einen hilfsbedürftigen Igel findest! Falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen. Fachkundige Tipps findest du hier: https://tierschutzdresden.de/igelhilfe-radebeul/

Quellen
https://www.igelhilfe-radebeul.de/
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igel
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/saeugetiere/00755.html
https://www.gartentipps.com/winterquartier-fuer-igel-bauen-5-ideen-vorgestellt.html