Der größte Teil an neuen Medikamenten, die auf den Markt kommen, werden an Tieren getestet, weil dies gesetzlich so vorgeschrieben ist. Aber da der Wirkmechanismus bei Tieren fast immer ein anderer ist, fallen die meisten erprobten Medikamente beim Menschen durch. Ebenso kommt das Gegenteil vor: manche Medikamente, welche beim Menschen wirken, würden im Tierversuch durchfallen – wie z.B. Acetylsalicylsäure (Aspirin). Dies ist um so tragischer, da für die Medikamentenforschung oftmals gezielt kranke Tiere gezüchtet werden, um an ihnen dann Neuentwicklungen zu erproben. Doch wichtige Faktoren wie unsere Lebensgewohnheiten, unsere Ernährung, Umweltgifte, Stress und psychische sowie soziale Faktoren werden hierbei nicht berücksichtigt.
Dabei gibt es durchaus Alternativen zu Tierversuchen, auch wenn diese noch zu wenig genutzt werden. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass du keine Medikamente mehr kaufen sollst oder nur auf Naturmedizin setzen musst. Sofern du ein bestimmtes Medikament benötigst, nutze es bitte weiter. Schau beim Kauf beispielsweise nach Generika, also günstigere Kopien von Markenmedikamenten, für die keine separaten Tierversuche mehr notwendig waren.
Ein weiterer wichtiger Fakt, den es zu bedenken gibt, ist, dass Medikamente oftmals tierische Bestandteile enthalten – Gelatine (Kollagen, z. B. aus Haut, Schwarten, Knochen oder Bindegewebe) und Laktose (Milchzucker). Diese tierischen Bestandteile kommen häufig in Kapseln, Dragees, Tabletten, aber auch in Blutersatzstoffen vor und haben nicht immer einen Nutzen – Kapselhüllen lassen sich zum Beispiel auch gut aus pflanzlichen Stoffen herstellen. In Apotheken kann man immer nach veganen Alternativmedikamenten fragen. Ärzte*innen berücksichtigen dies bei ihren Rezeptausstellungen allerdings nur selten – bitte sprecht Eure Ärzte*innen und Apotheker*innen gern auf vegane Medikamente an.