In den letzten Jahren scheint die Population der Wildvögel zurück gegangen zu sein, dies gilt vor allem für einzelne Vogelarten. Seltene Vogelarten sind durch besondere Maßnahmen weitestgehend geschützt und diese zeigen Wirkung. Doch welche Ursachen hat der Rückgang?

Gefahren

  • Veränderung der Landwirtschaft durch Monokulturen, welche für viele Vogelarten zu wenig Nistplätze und Futterangebot bieten und Verwendung neuartiger Pestizide
  • Menschen
    • viele freie Flächen werden bebaut oder betoniert, sodass der Lebensraum der Vögel schwindet,
    • die künstliche Beleuchtung kann Vögel irritieren,
    • zu dem bieten Glasflächen an Gebäuden große Gefahren.
  • Der massive Ausbau des Straßennetzes und der Bau der Windräder birgt Risiken, da viele Vögel die Geschwindigkeit und die Bewegungen nicht einschätzen können

Was tun, wenn man einen Vogel findet?

  • Kein Wasser in den Schnabel träufeln, es droht Erstickungsgefahr
  • Nackte, kaum befiederte Jungvögel kann man wieder zurück in das Nest setzen
  • Vollständig gefiederte Jungvögel, sogenannte Ästlinge, sollte man in unmittelbarer Fundnähe ins Grüne setzen und regelmäßig nach ihnen sehen – die Elterntiere versorgen sie in der Regel weiterhin
  • Kontakt zu einer Auffangstation aufnehmen, dort bekommt man fachkundige Hilfe – alternativ kann man einen Tierarzt aufsuchen, wobei man hier die anfallenden Kosten selbst übernehmen muss

Fütterung von Wildvögeln

  • Es eignen sich Kerne, als Basis Sonnenblumenkerner und Nüsse, sowie getrocknete Mehlwürmer
  • Vogelhäuser sollten regelmäßig gereinigt werden, damit sich keine potentiellen Krankheitserreger über den Kot auf andere Vögel übertragen
  • Trink- und Bademöglichkeiten bereitstellen, auch im Winter
  • Brot und Backwaren haben keinen Nährwert und verderben schnell, diese sind somit ungeeignet
  • Garten naturnah gestalten – Schneeball, Heckenrose, Eberesche (Vogelbeere) und Holunder bieten eine gute Nahrungsgrundlage und bieten zeitgleich Heimat für Insekten, welche ebenfalls Nahrungsbestandteil von Vögeln sind

Das große Leid der Stadttauben

Die Tauben, die wir in den Städten sehen, sind keine Wildvögel, sondern stammen den Zuchttauben ab, die als Haustiere gehalten werden.

Ausgesetzte Tauben oder solche, die nicht mehr nach Hause zurückfinden, fristen ihr Leben auf der Straße. Daher sind Tauben auf die Hilfe von Menschen angewiesen, ähnlich wie Straßenhunde- und Katzen.

Tauben leiden unter folgenden Aspekten:

Brutzwang: Tauben werden seit Jahrhunderten wegen ihres Fleisches, der Eier und als Brieftauben gezüchtet. Den Tieren wurde über all die Zeit ein Brutzwang angezüchtet, deshalb brüten Stadttauben, im Gegensatz zu Wildtauben mehrmals im Jahr. Unabhängig davon, ob viel oder wenig Futter zur Verfügung steht.

Hunger: In den Städten haben Tauben kaum eine Chance, an artgerechtes Futter (Körner, Samen) zu gelangen. Eine falsche Ernährung (Essensreste) führen häufig zu einem geschwächten Immunsystem, dies lässt sie schneller erkranken und sie bekommen den sogenannten flüssigen Hungerkot.

Platz: Stadttauben stammen von Felsentauben ab, die kleine flache Stellen zum brüten brauchen. In den Städten sind nicht ausreichend Plätze zu finden, zudem findet man sehr häufig Abwehrnetze und Metallspitzen um die Tauben fernzuhalten. Somit sind die Tiere gezwungen, näher zusammen zu rücken.

Verletzungen: Die an vielen Häusern angebrachten Metallspitzen stellen ein hohes Risiko dar, da sich Tauben bei der Brutplatzsuche oder Jungvögel schnell verletzen können. Auch umher liegende Bänder und Schnüre sind für Tauben bei der ständigen Futtersuche gefährlich, da sie sich um die Beine wickeln können und somit schwerste Verletzungen entstehen können.

Jagd: Tauben werden während ihrer Futtersuche ständig von Tieren und Menschen gejagt. Da sie oft geschwächt sind, sind sie leichte Beute und häufig übersät mit Wunden und Hämatomen.

Was können, von vielen Tauben betroffene, Städte tun?

  • In den Innenstädten Taubenschläge aufstellen
  • Eier durch Gipseier austauschen

Was kann jeder Einzelne tun?

  • Über das Leid der Tiere aufklären
  • Einsetzen für Stadttaubenprojekte

 

Wir empfehlen die Stadttauben-Initiative Dresden e.V.

 

Quellen