Natürliche Lebensweise

  • entspannt-genügsam-ruhig, wälzen und scheuern, neugierig Umwelt erkunden

Lebensweise als Nutztiere für Wolle

  • Die Vorfahren der Alpakas hatten einen natürlichen Fellwechsel. Erst die Domestizierung durch den Menschen machte die Schur der Alpakawolle notwendig.
  • Durch das Ausbleiben des natürlichen Fellwechsels schwitzen die Alpakas während Hitzeperioden oft sehr unter ihrem dichten und isolierenden Fell. Erfolgt dann die Schur, kann es durch Witterungsänderungen oder Kälteeinbrüche passieren, dass die Tiere (er)frieren.
  • 80% der weltweiten Alpakawolle wird in Peru produziert.
  • 85% dieser Produktionsstätten sind kleine Familienbetriebe. Diese Familien leben meist in ländlichen und ärmlicheren Gebieten, weshalb die Tiere oft unter einer mangelhaften Versorgung mit Nahrung, medizinischen Behandlungen und Unterstellmöglichkeiten als Witterungsschutz leiden.
  • 15% der peruanischen Wollproduktion erfolgt in Großbetrieben mit über 4.000 Tieren. Hier werden die Tiere für die Schur an ihren Beinen festgebunden und mit einem Beutel über dem Mund am Spucken (dem natürlichen Angstreflex) gehindert.
  • Die Schur stellt für die Tiere eine enorme Stressbelastung dar. Untersuchungen zeigten, dass sowohl das Stresshormon Cortisol als auch Puls und Herzrate während des Schurprozesses deutlich ansteigen.
  • Aufgrund des hohen Tempos bzw. Zeitdrucks der Scherer*innen kann es während der Schur auch zu Verletzungen und Wunden kommen. 

Pfote Tierschutzverein Dresden  10 interessante Fakten über Alpakas

  • Alpakas, auch Kleinkamele genannt, gehören zur Gruppe der Neuweltkameliden. Im Gegensatz zu den sogenannten Altweltkameliden (Kamele, Dromedare) sind sie deren kleinere, höckerlose und vom Menschen domestizierte Verwandte. 
  • Alpakas gelten seit 1996 in Deutschland als landwirtschaftliche Nutztiere.
  • In Deutschland gibt es mittlerweile ca. 15.000 Alpakas. Davon werden etwa 600 Tiere von 150 Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben in Sachsen gehalten.
  • Alpakas sind landwirtschaftliche Vielseitigkeitstiere. Hauptsächlich werden sie zur Erzeugung von Wolle gehalten. Daneben eigenen sie sich aufgrund ihrer sehr weichen Schwielensohlen als Nutztiere für die Landschaftspflege. 
  • Durch ihre gelassene und ruhige Art werden die Tiere für therapeutische Zwecke eingesetzt. 
  • Alpakas werden nicht in Rassen, sondern nach Typen unterschieden. Sie werden in die zwei Typen der Huacaya-Alpakas und der Suri-Alpakas eingeteilt. Diese Typen unterscheiden sich in der Struktur ihrer Wollfasern. Während das Huacaya-Alpaka feine, gleichmäßig gekräuselte Fasern aufweist, besteht das Haar des Suri-Alpakas aus gelockten, geraden Strähnen, die am Tier runterhängen. 
  • Alpakawolle ist eine der wertvollsten Naturfasern. Sie ist besonders isolierend, temperaturausgleichend und feuchtigkeitsabsorbierend. Die Wolle der Alpakas fühlt sich besonders weich und geschmeidig an. Außerdem besitzt sie eine antibakterielle Eigenschaft. Die feine Wolle der Jungtiere wird vor allem für die Herstellung edler Textilien und Babykleidung verwendet. Die gröberen Fasern werden zu Mützen, Westen, Socken, Ponchos und Hüten verarbeitet oder als Kissen- und Deckenfüllung genutzt. 
  • Alpakas sind genügsame Pflanzenfresser, welche bescheiden sind in der Menge sowie im Energie- und Proteingehalt ihrer Nahrung. 
  • Tagsüber weiden sie zwischen 8 bis 10 Stunden täglich. Die aufgenommene Nahrung wird nachts bis zu 6 Stunden lang wiedergekaut. 
  • Huacaya-Alpakas können jedes Jahr geschoren werden und liefern dabei einen Ertrag von 1,5-5,0 kg pro Tier. Bei den Suri-Alpakas erfolgt die Schur aller zwei Jahre bei gleichwertigem Ertrag.

Pfote Tierschutzverein Dresden   Haltung von Alpakas

  • Für die Haltung ist in Deutschland ein Sachkundenachweis erforderlich. 
  • Alpakas müssen in einer Herde gehalten werden. Eine Ausnahme gilt für geschlechtsreife Hengste, welche einzeln, aber mit Blick auf die Herde gehalten werden dürfen. 
  • Die Unterbringung erfolgt entweder in Ställen oder in einem dreiseitigen Unterstand mit mind. 2 m² pro Tier.
  • Eine reine Stallhaltung ist nicht zulässig. Den Tieren muss ein regelmäßiger Weidengang ermöglicht werden. Die Empfehlungen der Bundesregierung für die Auslauffläche beträgt 1.000 m² für die ersten 2 Tiere sowie jeweils 100 m² für jedes weitere Tier. (Diese Fläche ist jedoch keineswegs ausreichend, um die Tiere mit genügend Futter zu versorgen, weshalb in diesem Fall zugefüttert werden muss.)

Quellen