Skippy auf dem BalkonBedingt durch Corona gab es 2021 im Tierheimen kaum Wohnungskatzen. Übrig geblieben waren noch scheue, ängstliche Katzen. Nach einer Woche Bedenkzeit entschlossen wir uns, den vorher besuchten, zweijährigen Kater Skippy zu uns nach Hause zu nehmen. Er war Menschen gegenüber sehr skeptisch und verkroch sich direkt unter dem Sofa.

Wir haben die ersten Wochen von ihm nur Schatten gesehen, wenn er, sauber wie er war, sein Klo benutzte und das Futter verschlang. Ansonsten verkroch er sich und sobald man ihm näher kam, legte er die Ohren an und fauchte, um uns auf Abstand zu halten. Weder mit Leckeres, noch mit Spielzeug konnten wir sein Vertrauen gewinnen. Er erkundete die Wohnung, während wir auf Arbeit waren. Am Balkon fand er schnell gefallen und nahm ihn für sich in Beschlag.

Allein konnten wir Skippy leider nicht die Angst nehmen, auch eine Tierheilpraktikerin konnte uns nicht helfen. Trotzdem gaben wir nicht auf und vereinbarten einen Termin bei einer Tierverhaltenstherapeutin. Über 2 Stunden schilderten wir unsere Situation und die Tierverhaltenstherapeutin begutachtete das Revier von Skippy (Wohnung, Balkon, Futterplatz, Auslauf, Spielzeug, …). Direkt an diesem Tag erhielten wir die ersten hilfreichen Hinweise und einige Tage später eine Zusammenfassung (Was ist richtig, was veränderungswürdig? Was ist besonders wichtig?).

Skippy auf dem SofaMit der Hilfe der Tierverhaltenstherapeutin schafften wir endlich den Durchbruch. Inzwischen nimmt er Leckerlis aus der Hand an, liegt neben uns auf dem Sofa anstatt darunter. Er genießt es zu kuscheln, wenn ihm danach ist, redet mit uns und freut sich, wenn wir Heim kommen.

Bis heute betreut und die Tierverhaltenstherapeutin und gibt uns Hinweise, damit das bereits aufgebaute Vertrauen noch größer wird. Unsere nächsten Ziele stehen schon fest: Skippy mit Liebe und Geduld an seine Transportbox zu gewöhnen, sodass wir einen Tierarztbesuch für die Zukunft planen können. Außerdem bedarf die Vorbereitung und Planung einer Urlaubsversorgung mit einer liebevollen und verständnisvollen Betreuung professioneller Unterstützung.

Unsere Erfahrungen mit der Tierverhaltenstherapeutin sind durchweg positiv – wir haben nicht aufgegeben und sind sehr glücklich und stolz, welche Entwicklung wir gemeinsam mit Skippy und der Therapeutin erreichen konnten. Ich empfehle dir, ängstlichen Samtpfoten eine Chance zu geben – du wirst mit viel Liebe belohnt.