Der Wunsch nach einem Haustier ist bei vielen Menschen groß – umso schöner, wenn Zeit und Ort endlich passen, um ihn sich zu erfüllen. Doch worauf muss ich vor dem Tierkauf achten? Was darf ich auf keinen Fall vergessen und welche Punkte sollte ich vorab klären? Wir haben eine Checkliste vorbereitet.
Wie viel Zeit habe ich für ein Tier?
Diese Frage ist die Wichtigste. Nach der Zeit, die für ein Tier aufgebracht werden kann, sollte die Tierart und -rasse ausgewählt werden. Beziehe in das persönliche Zeitaufkommen das eigene sowie das aller im Haushalt lebenden Personen ein. Bedenke dabei, nicht nur die aktuelle Lebenssituation zu berücksichtigen, sondern auch in die Zukunft zu blicken, sodass bis an das Lebensende für das neue Tier gesorgt ist.
Unser Tipp: Erstelle einen Zeitplan von einer typischen Woche. Wie sieht diese aus? Wann stehst du auf, wann verlässt du das Haus und wann kommst du zurück? Wie viele Termine stehen in deiner Freizeit an? Sport, Freunde oder Ehrenamt zählen ebenfalls mit zur persönlichen Woche. Anhand dieser Wochenübersicht kannst du besser erkennen, wie viel Zeit für ein Tier bleibt. Markiere dir im Wochenplan farbig, wann Zeit für ein Tier eingeräumt werden könnte. Dazu zählen – je nach Tierart – Aktivitäten wie Gassi gehen, Spielen, Hundeschule, Hundesport, Käfig oder Aquarium säubern etc.
Welchem Tier kann ich gerecht werden?
Welches Tier zu einem Menschen oder einer Familie passt, sollte vorab gut abgewogen werden. Denn auch wenn der erste Gedanke oft Hund oder Katze ist, sollten Faktoren wie Zeit, Wohnort und Familienplanung in die Wahl des Tieres einbezogen werden.
Ein Tier soll das eigene Leben bereichern – und das tut es bei artgerechter Haltung. Dennoch musst du dir vor der Anschaffung bewusst sein, dass jedes Tier Arbeit und Kosten bedeutet. Diese fällt je nach Tierart geringer oder größer aus. Alle Infos zur artgerechten Haltung findest du hier. Vielleicht hilft dir diese Übersicht dabei, das richtige Tier für deine individuelle Lebenssituation zu finden.
Kann ich alle Kosten für mein Tier decken?
Anschaffungskosten
Diese können je nach Tierart und –rasse stark variieren. Als Tierschutzverein empfehlen wir, den neuen Wegbegleiter aus einem Tierheim oder Tierschutzverein zu adoptieren. Hierbei werden Tiere in der Regel mit einer Schutzgebühr vermittelt. Diese Gebühr ist häufig um ein vielfaches niedriger als der Tierpreis bei einem Züchter.
Ausstattung und Zubehör
Jedes Tier benötigt unterschiedliches Zubehör, das vor dem Einzug unbedingt angeschafft werden muss. Informiere dich vorab genau über das Alter und ggf. die rassetypischen Eigenschaften, sodass du die richtige Ausstattung wählst. Welpen aus dem Tierschutz haben beispielsweise andere Bedürfnisse als ausgewachsene Tiere. Ebenso sollte bei Nagetieren vorab gründlich geprüft werden, ob eine artgerechte Käfighaltung in deiner Wohnung oder deinem Haus möglich ist. Neben der Grundausstattung an Fress- und Schlafmöglichkeiten sollte diverses Spielzeug angeschafft werden, um das Tier zu fordern. Egal, ob Hamster oder Hund, geistige Auslastung durch Spielzeug ist unerlässlich.
Tierarztkosten
Was ein Tierarztbesuch kostet, ist immer von Tierart, Rasse und Krankheit abhängig. Routineuntersuchungen für Hunde und Katzen kosten in der Regel unter 100 Euro, hinzu kommen jedoch häufig noch Impfungen und Kuren. Kleinere Eingriffe und Operationen können schnell sehr teuer werden. Darüber musst du dir vor der Anschaffung eines Tieres klar sein!
Unser Tipp: Vergleiche Tierversicherungen für Krankheitsfälle und tausche dich vorab mit anderen Besitzern der gleichen Rasse aus, ob Krankheiten auftreten und wie Erfahrungen mit Tierarztkosten sind.
Hundesteuer
Nicht vergessen: In vielen deutschen Städten müssen Hundehalter*innen Steuern für ihren Vierbeiner bezahlen. Die Hundesteuer in Dresden beträgt beispielsweise 108 Euro für den ersten Hund (Stand 2021).
Darf ich in meiner Wohnung Tiere halten?
Vor der Anschaffung darf ich vergessen werden, genau im Mietvertrag nachzusehen, ob Tiere im Mietobjekt erlaubt sind.
Dabei gilt: Befindet sich im Mietvertrag keine Klausel zur Tierhaltung, darf der Vermieter diese nicht verbieten. In vielen Mietverträgen findet sich jedoch der sogenannte Erlaubnisvorbehalt wieder. Dieser besagt, dass du deinen Vermieter vor der Anschaffung erst fragen musst.
Unser Tipp: Verheimliche die Anschaffung des Tieres nicht! Nimm persönlichen Kontakt auf und schildere deine Pläne, zum Beispiel, ob du eine Unterlage unter den Nagetierkäfig baust, damit keine Schäden auf dem Boden zurückbleiben. Oder dass du dich um eine Tagesbetreuung für deinen Hund kümmerst. Transparenz ist für Vermieter oft ein wichtiges Kriterium.
Wer kümmert sich um das Tier im Urlaubs- oder Krankheitsfall?
Diese Frage muss bereits vor der Anschaffung geklärt sein. Dabei sollten gegebenenfalls entstehende Kosten für Tierpensionen oder Tiersitter einkalkuliert werden.
An alles gedacht? Dann steht dem Einzug deines neuen Haustieres wohl nichts mehr im Weg.