Das ist die große Frage, die sich viele Menschen bei einer Ernährungsumstellung aus den unterschiedlichsten Gründen stellen. Hier fassen wir die Fakten zusammen, die die vegetarische & vegane Ernährung in Bezug auf Umwelt, Tierwohl und Gesundheit haben.
Was genau zeichnet die vegetarische oder vegane Ernährung aus?
In Deutschland leben inzwischen 8 Millionen Menschen vegetarisch und 1 Millionen vegan. Doch was genau heißt das?
Unter einer vegetarischen Lebensweise versteht man eine Ernährung ohne Fleisch und Fisch: Ovo-Lakto-Vegetarier*innen sind die größte Menge unter den vegetarisch Lebenden, sie verzichten auf Fleisch und Fisch, essen aber Milchprodukte und Eier. Ovo-Vegetarisch bedeutet, bis auf Eier keine tierischen Produkte zu konsumieren. Lakto-Vegetarisch beinhaltet nur noch Milch und Milchprodukte als tierische Lebensmittel in der Ernährung. Pescetarische Personen verzichtet auf Fleisch, essen dafür Fisch und Meeresfrüchte.
Die vegane Ernährung kommt gänzlich ohne tierische Produkte (Milch, Eier, Käse usw.) aus und ist rein pflanzlich. Eine vegane Lebensweise beinhaltet außerdem den Verzicht auf Leder, Wolle, Seide und alles, was mit dem Tier in Berührung gekommen sein könnte.
Beide Lebensweisen verhindern Tierleid, außerdem wird die industrielle Massentierhaltung vermieden oder abgelehnt.
Welche Lebensweise ist nun besser?
Umwelt
Wenn es um die Vermeidung von CO²-Emissionen geht, ist eine tierleidfreie Ernährung ein richtiger Schritt. Bei einer vegetarischen Ernährung können (im Vergleich zu einer Ernährung mit Fleisch) 20-47 % Treibhausgasemissionen reduziert werden, bei einer veganen Ernährung sogar 38-52 %! Das hängt auch davon ab, was man zu sich nimmt, ob das Obst und Gemüse z. B. importiert wird. Die vegetarische Ernährung ist aus verschiedenen Gründen nicht ganz so umweltfreundlich, z. B. weil Milchprodukte aufgrund des Methanausstoßes der Kühe und der energieintensiven Produktion von Milch eine höhere CO²-Bilanz haben. Auch Eier haben eher eine mittlere Umweltbilanz, dennoch ist der Konsum klimafreundlicher als eine fleischliche Ernährung.
In Bezug auf die Landnutzung ist Vegan ebenfalls die bessere Wahl, da keine Anbauflächen mehr für Tierfutter benötigt werden. Tierhaltung trägt zur Abholzung für das Tierfutter bei und verbraucht viel Wasser. Wenn man in seine Ernährung regionale und saisonale Produkte einbezieht, reduziert sich der CO²-Ausstoß ebenfalls.
Gesundheit
Jeder Mensch ist anders, mit individuellen Verträglichkeiten und Bedürfnissen. Deshalb gilt es hier, vor allem auf sich zu achten und bei Unsicherheit mit der Hausarztpraxis zu sprechen.
Beide Lebensweisen sind gut für die Gesundheit. Fleischkonsum nicht nötig ist, um an seine Nährstoffe zu gelangen. Die vegetarische Ernährung bietet viele Nährstoffe, um Calcium, Eisen, Proteine und Vitamin B12 braucht man sich hier keine Gedanken zu machen. Vegan lebende Personen beziehen ihre Nährstoffe über Getreide, Hülsenfrüchte, Öle, Nüsse, Obst und Gemüse. Die Aufnahme von Vitamin B12 über die pflanzliche Ernährung ist nicht möglich, hier lässt sich das B12 aber über Präparate decken. Allerdings wird das Vitamin B12 den Tieren z. B. über das Futter zugeführt, also kann man auch hier von einem Präparat sprechen. Statt den Umweg über das Tier zu nehmen, kann B12 direkt als Ergänzungsmittel vom Menschen eingenommen werden, anstatt Fleisch zu Essen. Vegetarisch und Vegan bedeutet nicht gleich gesund, auch hier gibt es viele Ersatzprodukte für Süßigkeiten und High-Processed-Food. Auf die ausgewogene Menge kommt es an. Die vegane und vegetarische Ernährung hat ansonsten viele gesundheitliche Vorteile – das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmkrebs sinkt drastisch. Bei Veganer*innen ist die Antibiotika-Resonanz außerdem geringer.
Tierwohl
Die vegane Lebensweise kommt ganz ohne Tierleid und Massenproduktion aus.
Wenn du dich vegetarisch ernährst, werden die Tiere zwar nicht für ihr Fleisch getötet, die industrielle Milch- und Eierproduktion verursachen trotzdem Tierleid. Für die Milch zum Beispiel werden Kühe regelmäßig künstlich befruchtet, die Kälber werden dann viel zu früh von ihnen getrennt, um die Milch voll für die Industrie nutzen zu können. Männliche Kälber werden meist direkt geschlachtet. Da von den Kühen eine immer größere Menge Milch gefordert wird, leiden die Tiere noch stärker darunter. Aufgrund der hohen Milchproduktion leiden die Kühe unter einer schmerzhaften Euterentzündung (Mastitis). Die gesamte Energie der Kühe konzentriert sich auf die Milchproduktion, der Rest des Körpers leidet stark. Die Kühe sind abgemagert, werden dadurch lahm und verletzen sich schneller. Bei der Eierproduktion sieht das ähnlich aus, die männlichen Küken werden direkt getötet, da sie keine Eier legen können, die Hennen werden als Legemaschinen missbraucht. Picken gehört zum natürlichen Verhalten der Hühner. Aufgrund des Platzmangels picken sie sich gegenseitig und die Federn werden ausgerissen. Um Krankheiten bei der Massentierhaltung zu vermeiden, werden den Tieren jährlich Hunderte Tonnen Antibiotika verabreicht. Das führt zu Gesundheitsproblemen bei uns Menschen, wie antibiotikaresistenten Keimen. Wer sich für die vegane Ernährung entscheidet, vermeidet nicht nur den direkten Tod der Tiere, sondern auch die Nutzung und Ausbeutung in der Tierhaltung.
Weitere Informationen zur „Nutztierhaltung“ findest du unter https://tierschutzdresden.de/nutztierhaltung
- https://www.peta.de/veganleben/vegan-definition
- https://www.vattenfall.de/infowelt-energie/fossilfrei-leben/klimawandel-vegane-ernaehrung
- https://science.apa.at/power-search/18166524119958158225
- https://www.rewe.de/ernaehrung/vegetarisch/was-ist-der-unterschied-zwischen-vegetarisch-und-vegan/
- https://www.peta.de/themen/massentierhaltung/
- https://www.peta.de/neuigkeiten/b12-nutztiere/
- https://www.peta.de/themen/eier-vom-bauern-in-naehe/
- https://www.peta.de/themen/kuhmilch/